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Schema Markup (Strukturierte Daten)

Schema Markup (oft als Strukturierte Daten bezeichnet) ist ein semantisches Vokabular aus Tags (Mikrodaten), das du deinem HTML-Code hinzufügen kannst, um Suchmaschinen wie Google detailliertere Informationen über den Inhalt deiner Webseite zu geben. Dies hilft ihnen, den Kontext besser zu verstehen und kann zu Rich Snippets in den Suchergebnissen führen.

Was ist Schema Markup?

Schema Markup ist eine standardisierte Form von Mikrodaten, die von den großen Suchmaschinen (Google, Bing, Yahoo!, Yandex) gemeinsam im Rahmen des Projekts Schema.org entwickelt wurde. Es ist im Grunde eine Art „Sprache“, die du deiner Website hinzufügst, um Suchmaschinen klar und eindeutig mitzuteilen, worum es auf deiner Seite geht – nicht nur, was dort steht.

Stell dir vor, du schreibst „Avatar“ auf deiner Seite. Ohne Schema Markup weiß die Suchmaschine nicht sicher: Meinst du den Film? Eine Spielfigur? Eine digitale Repräsentation? Mit Schema Markup kannst du explizit sagen: „Dies ist ein Film (Movie), er heißt Avatar, der Regisseur ist James Cameron, und er hat eine Bewertung von 8.5.“

Diese zusätzlichen Informationen helfen Suchmaschinen, den Inhalt präziser zu indexieren, zu verstehen und ihn potenziell in angereicherter Form in den Suchergebnissen darzustellen (Rich Snippets). Es ist ein wichtiger Aspekt des Technischen SEO.

Warum ist Schema Markup wichtig für SEO und Content Marketing?

Obwohl Schema Markup selbst kein direkter Rankingfaktor im klassischen Sinne ist (Google wird dich nicht nur deshalb höher ranken, weil du es nutzt), bietet es signifikante indirekte Vorteile:

  1. Verbessertes Verständnis durch Suchmaschinen: Du hilfst Suchmaschinen, den Kontext deiner Inhalte genauer zu erfassen. Dies kann zu einer besseren Indexierung und relevanteren Rankings führen, insbesondere für komplexe oder mehrdeutige Themen.
  2. Potenzial für Rich Snippets (Rich Results): Dies ist der sichtbarste Vorteil. Durch die Implementierung bestimmter Schema-Typen kann deine Seite in den Suchergebnissen mit zusätzlichen Informationen und visuellen Elementen angezeigt werden (z.B. Sternebewertungen, Preisangaben, Veranstaltungsdaten, Rezeptbilder).
  3. Erhöhte Klickraten (CTR): Rich Snippets heben sich von Standard-Suchergebnissen ab, ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich und können die Klickrate signifikant steigern, selbst wenn dein Ranking nicht an Position 1 ist.
  4. Unterstützung für semantische Suche & Voice Search: Da Suchmaschinen immer besser darin werden, die Bedeutung hinter Suchanfragen zu verstehen (semantische Suche) und Sprachassistenten auf strukturierte Informationen angewiesen sind, wird Schema Markup immer wichtiger.
  5. Bessere Darstellung in anderen Google-Diensten: Strukturierte Daten können auch für die Darstellung in Google Discover, Google Images, Google Maps (für lokale Unternehmen) etc. genutzt werden.
  6. E-E-A-T-Signale stärken: Bestimmte Schema-Typen (z.B. PersonOrganizationAuthorReview) können helfen, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit zu untermauern.
  7. Grundlage für KI-Systeme: KI-Modelle, wie die in Google AI Overviews verwendeten, profitieren von klar strukturierten Daten, um Informationen zu extrahieren und zu synthetisieren.

Wie funktioniert Schema Markup? Die Formate

Schema.org stellt das Vokabular (die Arten von Dingen, die du beschreiben kannst, und deren Eigenschaften) zur Verfügung. Um dieses Vokabular in deine Website zu implementieren, gibt es verschiedene Formate:

  1. JSON-LD (JavaScript Object Notation for Linked Data):
    • Empfohlen von Google.
    • Wird als Skript-Block (oft im <head> oder <body> der Seite) eingefügt und ist vom sichtbaren HTML-Content getrennt.
    • Relativ einfach zu implementieren und zu warten.
    • Dies ist das bevorzugte Format für die meisten Anwendungen.
  2. Mikrodaten (Microdata):
    • Verwendet HTML-Attribute (itemscopeitemtypeitemprop) direkt in den bestehenden HTML-Tags.
    • Verwebt die strukturierten Daten direkt mit dem sichtbaren Inhalt.
    • Kann bei komplexen Seiten unübersichtlich werden.
  3. RDFa (Resource Description Framework in Attributes):
    • Ein weiteres Format, das HTML-Attribute verwendet, um strukturierte Daten einzubetten.
    • Weniger verbreitet als JSON-LD oder Mikrodaten für Schema.org-Zwecke.

Für die meisten Content-Marketing-Anwendungen ist JSON-LD die beste Wahl.

Wichtige und häufig verwendete Schema-Typen für Content Marketer

Das Schema.org-Vokabular ist riesig und umfasst tausende von Typen. Hier sind einige der relevantesten für Content-Strategien:

  • Article (und spezifischere Typen wie BlogPostingNewsArticleScholarlyArticle):
    • Für Blogartikel, Nachrichten, Fachartikel.
    • Eigenschaften: headlineimagedatePublisheddateModifiedauthorpublisher.
  • BreadcrumbList:
    • Für die Navigationselemente (Brotkrümel), die den Pfad zur aktuellen Seite zeigen.
    • Kann die Darstellung der URL in den SERPs verbessern.
  • FAQPage:
    • Für Seiten, die eine Liste von Fragen und Antworten enthalten.
    • Kann dazu führen, dass die FAQs direkt in den SERPs als erweiterbares Snippet angezeigt werden.
  • HowTo:
    • Für How-to-Guides und Anleitungen mit klaren Schritten.
    • Kann dazu führen, dass die Schritte oder benötigten Materialien in den SERPs erscheinen.
  • VideoObject:
    • Für eingebettete Videos.
    • Eigenschaften: namedescriptionthumbnailUrluploadDateduration.
    • Hilft bei der Indexierung von Videos und kann Rich Snippets in der Video-Suche ermöglichen.
  • Event:
    • Für Veranstaltungen, Webinare, Konferenzen.
    • Eigenschaften: namestartDatelocationorganizer.
    • Kann spezielle Event-Snippets in den SERPs erzeugen.
  • Product (mit Offer und Review/AggregateRating):
    • Für Produktseiten.
    • Eigenschaften: nameimagedescriptionbrandskuoffers (Preis, Verfügbarkeit), aggregateRating (durchschnittliche Bewertung, Anzahl der Bewertungen).
    • Kann zu Produkt-Rich-Snippets mit Preis, Verfügbarkeit und Sternen führen.
  • Recipe:
    • Für Rezepte.
    • Kann detaillierte Rich Snippets mit Kochzeit, Kalorien, Bewertungen etc. erzeugen.
  • Person:
    • Um Informationen über Individuen (z.B. Autoren, Teammitglieder) zu strukturieren.
  • Organization (und spezifischere Typen wie LocalBusiness):
    • Um Informationen über dein Unternehmen oder deine Organisation zu strukturieren (Name, Logo, Adresse, Kontaktdaten). Wichtig für den Knowledge Graph.
  • DefinedTerm & DefinedTermSet:
    • Ideal für Glossarseiten (wie diese hier!). DefinedTerm für einzelne Begriffserklärungen, DefinedTermSet für die Glossar-Hauptseite.

Implementierung von Schema Markup: Schritt für Schritt

  1. Identifiziere den passenden Schema-Typ: Wähle den Schema-Typ, der den Inhalt deiner Seite am besten beschreibt (z.B. Article für einen Blogpost, Product für eine Produktseite). Nutze die Schema.org-Website zur Recherche.
  2. Wähle das Format (JSON-LD empfohlen): Entscheide dich, wie du das Markup implementieren möchtest.
  3. Generiere den Code:
  4. Füge den Code zu deiner Webseite hinzu:
    • JSON-LD: Füge das <script type="application/ld+json">...</script>-Tag in den <head> oder <body> deiner Seite ein. Für WordPress kann dies über Theme-Hooks, SEO-Plugins mit Custom-Schema-Funktionen oder spezielle Schema-Plugins erfolgen.
    • Mikrodaten/RDFa: Füge die Attribute direkt in deine HTML-Tags ein.
  5. Teste dein Markup:
    • Verwende Googles Rich Results Test, um zu prüfen, ob Google deine strukturierten Daten verstehen und daraus Rich Results generieren kann.
    • Nutze den Schema Markup Validator (der Nachfolger des Structured Data Testing Tools) für eine detailliertere Validierung der Syntax.
  6. Überwache in der Google Search Console: Im Bericht „Verbesserungen“ (Enhancements) zeigt die Search Console an, welche strukturierten Daten Google auf deiner Seite gefunden hat und ob es Fehler oder Warnungen gibt.

Best Practices für Schema Markup

  • Sei präzise: Verwende den spezifischsten Schema-Typ, der auf deinen Inhalt zutrifft.
  • Sei vollständig (wo sinnvoll): Gib so viele relevante Eigenschaften wie möglich an, aber erzwinge nichts.
  • Markiere nur sichtbaren Inhalt: Die strukturierten Daten sollten den Inhalt widerspiegeln, den Nutzer auf der Seite sehen können (mit wenigen Ausnahmen, z.B. dateModified für Article ist oft nicht direkt sichtbar).
  • Vermeide Spammy Markup: Implementiere kein irreführendes oder falsches Markup. Google kann dafür Abstrafungen verhängen.
  • Eine Seite, ein Hauptthema: Fokussiere das Schema Markup auf das primäre Thema der Seite. Du kannst mehrere Schema-Typen auf einer Seite verwenden (z.B. Article und VideoObject), wenn es passt.
  • Halte dich an die Google-Richtlinien: Google hat spezifische Richtlinien für strukturierte Daten und Rich Results. Lies diese sorgfältig durch.
  • Nutze JSON-LD, wenn möglich.

Häufige Fehler bei der Implementierung

  • Syntaxfehler im Code: Tippfehler, fehlende Kommas oder Klammern machen das JSON-LD ungültig.
  • Falsche oder unvollständige Eigenschaften: Benötigte Eigenschaften fehlen oder sind falsch ausgefüllt.
  • Markup für nicht sichtbaren Inhalt: Irreführung von Suchmaschinen.
  • Verwendung unpassender Schema-Typen.
  • Nichtbeachtung der Google-Richtlinien.
  • Markup wird nicht getestet: Fehler bleiben unentdeckt.

Fazit: Mehr Kontext für eine intelligentere Suche

Schema Markup ist ein mächtiges Werkzeug im Arsenal des modernen SEO und Content Marketings. Indem du Suchmaschinen hilfst, den Inhalt und Kontext deiner Webseiten besser zu verstehen, schaffst du nicht nur die Voraussetzung für auffällige Rich Snippets und potenziell höhere Klickraten, sondern positionierst deine Inhalte auch besser für die semantische Suche und zukünftige KI-gestützte Sucherfahrungen. Die Implementierung erfordert zwar etwas Einarbeitung, aber der Nutzen für die Sichtbarkeit und das Verständnis deiner Inhalte ist oft erheblich.


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Externe Quellen:

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Eric Hinzpeter
Eric Hinzpeter ist Content-Marketing-Experte mit Fokus auf Videomarketing, strategischen Content-Aufbau, Zielgruppenanalysen und den Einsatz von KI. Er entwickelt datengetriebene Konzepte, die kreative Inhalte mit messbaren Erfolgen verbinden. Sein Ansatz vereint Technologie und Strategie für Content, der kanalübergreifend wirkt.