WAS IST PORTRAITFOTOGRAFIE?
Die Portraitfotografie bedient sich aus vielen verschiedenen Bereichen der Fotografie und hat im Grunde immer ein Motiv im Fokus – den Menschen.
Eigentlich ist Portraits fotografieren wie ein Mehrkampf im Sport – der Fotograf oder Fotografin muss viele verschiedene Disziplinen perfekt beherrschen.
Dazu zählen zum Beispiel:
- Kameraverständnis
- Lichtsetzung
- Bildkomposition
- Posing
Diese Liste lässt sich noch lange weiterführen. Die wichtigste Zutat für ein tolles Portrait ist aber nicht von technischer Natur.
Denn für gute Fotos ist besonders viel Empathie gefragt. Nur wenn die Kommunikation zwischen Fotograf und Model stimmt, entstehen Bilder, die beide Seiten begeistern.
STIMMUNG GUT, ALLES GUT
Bei der Portraitfotografie steht in erster Linie die Emotion im Vordergrund, die das Bild vermittelt, nicht unbedingt das Aussehen des Models.
Ob ein Portrait Fotoshooting ein Erfolg wird oder nicht, liegt zu einem großen Teil daran, ob das Model sich in der Situation wohlfühlt.
Und das, meine lieben Fotografen, liegt ganz allein in unserer Hand.
Sollen etwa lebendige und fröhliche Portraits entstehen, aber das Model fühlt sich absolut nicht wohl vor deiner Kamera, dann wird auf dem Bild garantiert keine Person zu sehen sein, die Freude ausstrahlt.
Andersherum lassen sich auch keine ernsten oder gar provokanten Portraits erschaffen, wenn du nicht dafür sorgst, dass sich das Model befreit entfalten kann.
Hier muss der Fotograf wirklich viel Feingefühl besitzen, sich immer wieder neu auf Personen einzulassen, den Persönlichkeitstypen zu verstehen und dementsprechend seine eigene Art der Kommunikation anzupassen.
Für mich ist Portraitfotografie deshalb so spannend, weil es vielmehr eine Art Unterhaltung zwischen mir, dem Fotografen, und Dir, dem Modell ist. Das Portrait, welches am Ende entsteht, ist lediglich das Gesprächsprotokoll eines netten und kurzweiligen Dialogs.
WELCHE ARTEN VON PORTRAITFOTOGRAFIE GIBT ES?
Die Portraitfotografie ist eine der vielfältigsten Formen der Fotografie, man unterscheidet zwischen:
- Studio Portraits
- Portraits mit natürlichem Licht
- Fashion Portraits
- Beauty Portraits
- Familien Portraits
- Pärchen Portraits
- Formale Portraits wie Business Headshots oder Bewerbungsfotos
- Akt Portraits
- Boudoir Portraits
- Candid Portraits (bei denen die Personen nicht wissen, dass Sie fotografiert werden)
und noch viele, viele mehr. Einige Kategorien finden sowohl im Studio unter Einsatz von künstlichem Licht als auch mit natürlichem Licht statt, was selbstverständlich von der gewünschten Bildwirkung abhängt.
Auch die Verwendung für Portraits ist sehr unterschiedlich. Besonders in der heutigen Zeit besitzt fast jede/r ein Portraitfoto für Social Media Accounts wie Instagram oder LinkedIn – einige Accounts bestehen fast ausschließlich aus Portraits.
Hier macht besonders die Zeit, die Fotograf und Model sich nehmen, einen großen Unterschied, wenn es wirklich gute Portraits werden sollen. Ich persönlich habe das Gefühl, dass viele der “Schnappschüsse” einfach auf dem Handy vereinsamen und nur eine geringe Lebensdauer haben.
An ein wirkliches Portrait erinnert man sich noch Jahre, zeigt es Freunden und Familie und verschenkt es vielleicht sogar.
PORTRAITS MIT NATÜRLICHEM LICHT
Portraitfotografie mit natürlichem Licht kann sowohl in Innenräumen als auch im Freien stattfinden.
Die Besonderheit bei dieser Art von Portraits ist, dass der Fotograf das Licht nicht komplett kontrollieren kann. Das heißt, es muss mit dem Licht gearbeitet werden, was die Sonne oder andere Lichtquellen eben gerade so bieten.
DIE BESTEN NATÜRLICHEN LICHTQUELLEN FÜR PORTRAITS ZUHAUSE
Der größte Vorteil der Indoor-Portraitfotografie ist, dass du nicht sonderlich stark vom Wetter abhängig bist und auch nicht auf andere Personen in der Öffentlichkeit achtgeben musst.
Außerdem hast du das perfekte Licht für tolle Portraits schon in deiner Wohnung: das Fensterlicht. Durch die große Glasfläche wird das Licht schön weich und schafft die perfekte Grundlage für dein Foto.
Falls du auf einer Seite des Fotos noch etwas mehr Licht brauchst, schnapp dir einfach eine weiße Oberfläche und lass das die Lichtreflexion dein Gesicht aufhellen! Hier reicht oftmals eine weiße Wand die nah an dem Model steht oder ein großes Stück Styropor.
Und wenn dir natürliches Licht nicht reicht – dann muss es auch nicht gleich eine Studiolampe sein. Für Akzente kannst du dir einfach deine Schreibtischlampe schnappen und damit tolle Fotos machen.
OUTDOOR PORTRAITS MIT NATÜRLICHEM LICHT
Ein Fotoshooting im Freien kann aufregend sein – allein weil du die jeweilige Location kreativ in dein Bild einbinden kannst. Du bist aber darauf angewiesen, dass Wetter und Licht mitspielen, um deine Fotoidee umzusetzen.
Hier ein paar Tipps, damit dein Outdoor Fotoshooting ein Erfolg wird:
- Meide direktes Sonnenlicht, denn das wirft harte Schatten auf dein Gesicht und sieht oft unvorteilhaft aus. Stell das Model stattdessen in den Schatten, aber achte darauf, dass noch genügend Licht vorhanden ist.
- Meide die Mittagssonne, denn die Sonne steht hier sehr hoch und wirft unvorteilhafte Schatten. Warte stattdessen auf die goldene Stunde bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, für ein tolles warmes Licht.
- Fotografiere das Model mit dem Gesicht von der Sonne abgewandt, so dass die Sonne eine Art Kontur um das Model herum zeichnet. Dieser Bildstil wird auch “Backlighting” genannt, also die Beleuchtung von hinten. Besonders bei Sonnenuntergang sieht das toll aus.
- Vermeide zu viel Unruhe im Hintergrund des Bildes, das lenkt den Fokus weg von deinem Model. Suche dir stattdessen einfache Hintergründe wie Hauswände, oder nutzen Symmetrie und führende Linien, die dein Model in Szene setzen. Hast du keine andere Möglichkeit, hilft es auch mit einer offenen Blende zu fotografieren und so den Hintergrund fast komplett unscharf zu machen.
SO BEREITEST DU DICH AUF EIN PORTRAITSHOOTING VOR
Schon vor dem ersten Foto können Model und Fotograf dafür sorgen, dass das Shooting ein voller Erfolg wird.
Denn sowohl die Location, als auch die Tageszeit bestimmen, welchen Look die Fotos haben werden und welche Outfits am besten mit der Umgebung harmonieren. Ein glamouröses Abendkleid passt wohl eher nicht in die Graffiti Straßen von Kreuzberg – außer der starke Kontrast ist gewünscht!
WIE VIELE OUTFITS SOLLTEST DU ALS MODEL BEI EINEM FOTOSHOOTING DABEI HABEN?
Die Anzahl der Outfits hängt stark von der Länge des Fotoshootings ab. In einer kurzen Session von 30 Minuten ist gerade einmal genug Zeit für ein paar wenige Fotos mit nur einem Style. Geht das Portraitshooting aber länger als eine halbe Stunde, können mehrere Outfits das Ergebnis abwechslungsreicher gestalten.
Meine Faustregel: immer mindestens 2 Outfits/Oberteile dabei haben. Optional als “Ass im Ärmel” noch etwas komplett Verrücktes. Man weiß nie an welcher Ecke sich dafür eine tolle Fotomöglichkeit ergibt!
STARTE MIT FOTOPOSING FÜR ANFÄNGER
Am Anfang jedes Fotoshootings “teste” ich mit ein paar Fotos die Kameraeinstellungen – auch wenn ich längst weiß welche Settings ich wählen muss.
Denn sobald der Satz fällt “jetzt lass uns anfangen” wird die Stimmung oft etwas “ernster”. Sind es aber nur Testfotos, ist das Model oft lockerer und unbeschwerter, denn die Fotos sind ja “nur zum Testen”. Wie oft ich hier schon die ersten guten Shots bekommen habe!
MEINE NO-GOS IN DER PORTRAITFOTOGRAFIE
Immer wieder höre ich Geschichten von Models (aber auch Fotografen), die gar nicht gehen. Diese Dinge sind für mich absolut nicht in Ordnung:
- Anzügliche oder herablassende Bemerkungen des Fotografen
- Unpünktlichkeit oder einfach nicht erscheinen, ohne Bescheid zu sagen
- Sich nach dem Fotoshooting sehr lange nicht melden, oder die Fotos nicht herauszugeben
- Keine gegenseitigen Credits beim Posten der Bilder – wenn es abgesprochen ist
Zum Glück passieren diese Dinge nur in Ausnahmefällen – und mir bisher noch gar nicht. Im Fokus steht immer der Respekt füreinander und vor allem der Spaß beim Shooting.
Hast du nun Lust auf ein Portraitshooting bekommen? Dann kontaktiere mich!